BesserFernsehen, Medien, Musik, Inspiration & Wellbeing

Blog

 

AV Schaffner spürt anregenden Themen & Zusammenhängen nach («Generalistin» mit breitem Hintergrund in Innovations-Management, Kommunikation, Redaktion, Medien, Wirtschaft und Gesundheit).

MAI
18

Tröstliche Gedichte zum Abschied

Der Abschied von einem geliebten Menschen ist & bleibt für mich mit einem bestimmten Song (wie schon an anderer Stelle erwähnt) und einem bestimmten Gedicht verbunden.

„Nichts bleibt, mein Herz / Und alles ist von Dauer“ ist eine lebenslange Erinnerung an meine vor 20 Jahren verstorbene Mutter. 

Und „am Ende / ganz am Ende / wird das Meer / in der Erinnerung / blau sein“ setzte einen tröstlichen blauen Punkt hinter den langen Leidensweg meines Vaters.
  


Rudern zwei ein Boot,
der eine kundig der Sterne,
der andere kundig der Winde,
führt der eine durch die Nacht,
führt der andere durch die Stürme,
und am Ende, ganz am Ende
wird das Meer
in der Erinnerung
blau sein.

Reiner Kunze
 
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MAI
17

Berufs-Beistandschaft in der Bananen-Republik

Ich erzähle hier die Odyssee einer freiwilligen Amts-Beistandschaft aus den Jahren 2012 – 2015 (und darüber hinaus). Es geht um meinen schwer dementen, mittlerweile leider verstorbenen Vater Freddy. Es ist meine bzw. unsere Geschichte, die Geschichte meiner Schwester Sonja und mir. Sie ist schmerzlich-absurd – fast schon kafkaesk.

In erster Linie schreibt man einen solchen Albtraum zur eigenen Verarbeitung nieder, da muss man sich nichts vormachen. Aber darüber hinaus hilft es vielleicht auch jemand anderem da draussen, der vor der Frage einer freiwilligen Amts-Beistandschaft für einen Angehörigen steht. Denn hätte ich selber vor einigen Jahren das Glück gehabt, einen ähnlichen Artikel zu lesen, dann wären meiner Schwester & mir sehr viel Ärger, Schmerz und teures Lehrgeld erspart geblieben.

Ich schreibe hier so wahrheitsgetreu wie möglich – aber natürlich aus meiner Sicht, mit meinen Eindrücken & Empfindungen. Wäre einmal jemand der Verantwortlichen hingestanden und hätte gesagt: Es tut uns aufrichtig leid, in Ihrem Fall ist von Anfang an sehr viel schief gelaufen. Es gab viele Probleme & Versäumnisse, die Ihnen unnötigen Kummer verursacht haben – zusätzlich zum ganzen schwierigen Alltag mit einem schwer demenzkranken Vater. Es war einfach der Wurm drin, und Sie wissen ja, wenn er einmal drin ist … Dann hätte ich wohl nicht über diesen Fall geschrieben (ich schreibe in meinem Blog sehr viel lieber über inspirierende Themen). Aber das ist nie geschehen. 

Und so verarbeite ich das Ganze auf meine Weise – schreibend …
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MäRZ
24

10 magische Video-Momente

Heutzutage werden wir bekanntlich überflutet mit allen möglichen & unmöglichen Videos – darunter auch immer wieder tolle, inspirierende Clips. Und manchmal trifft man auf einen kleinen, magischen Moment in einem Video – weit weg von den nervig-kalkulierten Billig-Emotionen, die heute grosse Teile der Video- & Werbe-Industrie überschwemmen. Diese ganzen bemühten „Faked Feelings“, die technisch perfekt, aber abgekupfert & abgedroschen daherkommen …

Hier geht es für einmal um kleine, poetische Momente irgendwo an der Seitenlinie … 

SCHÖNSTER MOMENT DER EHE
INTERVIEW MIT SICH SELBST
HOME
STERNEN-HIMMEL
LEBENDIGKEIT
TANZEN
CARROT & STICK
GRAB DES UNDERBOSS
VÄTER & SÖHNE
FALLING INTO PRESENCE

Die Ausschnitte stammen aus meiner kleinen Video-Sammlung (rechte Kolumne): 
www.besser-fernsehen.ch

Auf geht’s – gute Unterhaltung!
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DEZ.
23

„Kalkofes Mattscheibe/Rekalked“ – Best of 2015

Oliver Kalkofe hat unlängst einen runden Geburtstag gefeiert – und die „Mattscheibe“ kann hoffentlich noch viele Geburtstage feiern! Er sei, meinte der Fernseh-Macher, Schauspieler, Satiriker, Autor & vieles mehr bei dieser Gelegenheit, „immer noch unglücklich ins TV verliebt“. Ein komisches Gefühl sei das, „denn er sei ja jetzt eigentlich fürs Fernsehen überhaupt nicht mehr interessant, da herausgewachsen aus der werbe-relevanten Ziel-Gruppe 14 – 49 … und dürfe gerade mal noch ein bisschen am Rande mit-grasen …“ Naja, ein bisschen mehr ist es dann schon – entlarvt und bereichert Kalkofe doch die deutsche Fernseh-Landschaft ungemein auf seine ganz eigene, charmant-demaskierende Art.

Nach meinem ersten „Mattscheibe“-Blog-Eintrag
Top 12 aus „Kalkofes Mattscheibe/Rekalked“
http://www.besser-fernsehen.ch/blog/entry/top-12-aus-kalkofes-mattscheibe-rekalked.html

wollte ich es „Mattscheibe“-mässig gut sein lassen. Nach dem zweiten
Weitere Highlights aus „Kalkofes Mattscheibe/Rekalked“
http://www.besser-fernsehen.ch/blog/entry/weitere-highlights-aus-kalkofes-mattscheibe-rekalked.html

erst recht. Nicht weil es zu wenig Material gäbe – es gibt erfreulicherweise immer wieder neue tolle „Mattscheibe-Folgen“! Wie Sie im Folgenden ohnehin selber feststellen können! Aber da sind natürlich auch zahlreiche andere Themen – und die Freizeit ist immer viel zu knapp, wie wir alle wissen … Aber viele wunderbare neue(re) Folgen schreien geradezu nach einer Fortsetzung – es juckt einen einfach in den Fingern:

WETTER à la KALKOFE
EINKAUFEN à la KALKOFE
KAUF-SUCHT à la KALKOFE
FRAUEN-VERSTEHER à la KALKOFE
PROMI-KLATSCH à la KALKOFE
SEX-TALK à la KALKOFE
MEDIZIN à la KALKOFE
TESTAMENT à la KALKOFE
GELD-ENERGIE à la KALKOFE
BURGER à la KALKOFE
ANLEGEN à la KALKOFE
MAKLER à la KALKOFE

„Das eitrige Furunkel am @rsch der Unterhaltung“ bezeichnet sich der Meister selber. Aber zwischen den Zeilen schimmert immer noch seine grosse Liebe zum Medium Fernsehen durch – die ihm einfach oft vermiest wird im heutigen trashig-billig-lieblosen TV-Geschäft. Zornig wird er auch heute noch, wenn Schund ungeniert als Qualitäts-Ware verkauft wird. „Alles was irgendwie mit Innovation & neuen Wegen zu tun hat, wird gemieden, als wäre es eine Krankheit“, beklagt er. „Und dann macht man einen teuren, cool aussehenden Vorspann mit irgendeiner schicken modernen Chart-Musik darunter und will damit den Eindruck erwecken, dass auch die letzte Tüte Müll, die man den Leuten vor die Füsse geschüttet hat, ein Drei-Sterne-Gericht sein soll.“ Das sei „ein ganz trauriger Weg“, der da beschritten werde. Dabei sei die Lösung doch so einfach: „Ich würde mir einfach mal wünschen, dass bei den Sendern Menschen wieder etwas machen, das sie selbst gern sehen würden.“

Kalkofe stellte schon bei früherer Gelegenheit klar: „Die Redakteure hassen ihr eigenes Programm. Sie lachen über die Zuschauer – man glaubt gar nicht, mit welcher Verachtung über das Publikum gesprochen wird. Das hat nichts mehr damit zu tun, dass dort Leute sässen, die an ihre Sachen glaubten. Wenn jeder Redakteur gezwungen wäre, sich das Programm seines Senders vom Anfang bis zum Ende anzusehen, würden sie garantiert vieles anders machen wollen. Denn um sich das anzuschauen, ist die Lebens-Zeit zu schade.“

Aber für die folgenden Clips lohnt sich ein kleines bisschen Lebens-Zeit!
Viel Spass mit meinem neuerlichen „Mattscheibe“-Nachschlag!

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SEP.
10

Loslassen – Königs-Disziplin im „Modernen Esoterischen Fünfkampf“!

Heute lassen wir ganz entspannt los vom krampfhaften Loslassen!

… und betrachten die ganze Thematik mal von einer anderen Seite – damit es doch noch klappt mit dem, was wir eigentlich mit dem „Loslassen“ bezwecken. Im „Modernen Esoterischen Fünfkampf“ – pardon, liebe Hardcore-Esoteriker! – wird ja in der Königs-Disziplin „Loslassen“ mit allerlei Ritualen & Hilfsmitteln versucht, etwas loszulassen. Meistens irgendwelche Gedanken & Erinnerungen an Menschen, die quälend & blockierend im Kopf herum spuken. Leider sind die Erfolge dieser durchaus aufrichtigen Versuche eher bescheiden. Das Universum – oder wer auch immer – will uns ganz offensichtlich unseren Müll nicht abnehmen!  

Eines Tages kam mir eine Bekannte freudenstrahlend entgegen und erzählte mir begeistert von ihrem neuen Lebens-Gefährten, den sie vor einigen Wochen an einem Eso-Seminar kennengelernt hatte. Mittlerweile dachten die beiden bereits übers Zusammenziehen nach. „Ich spüre es ganz deutlich“, meinte sie, „er ist der Richtige. Mein Bauchgefühl und mein Herz sagen klar Ja. Er ist der Mann für eine gemeinsame Zukunft.“ Ich wünschte ihr von Herzen viel Glück.

Ein paar Monate später traf ich sie wieder – nicht resigniert, nur reichlich desillusioniert (frei nach BAP …). Die beiden Turteltauben hatten sich getrennt, noch ehe es richtig losgegangen war. „Ich habe einfach nicht auf mein Bauchgefühl gehört“, so meine Bekannte. „Von Anfang an hatte ich so ein ungutes Gefühl, ich wollte es bloss nicht wahrhaben, habe einfach nicht richtig in mich hineingespürt und meine Bedenken beiseite geschoben. Hätte ich mich doch auf meine Intuition verlassen …“.

Aha. Vielleicht hatte das Bauchgefühl ein kleines Burn-out …

„Ich schaue wieder vorwärts“, fuhr sie fort. „Aber es fällt mir schwer loszulassen. Besonders jetzt in der neuen Wohnung, wo noch ein paar Sachen von ihm rumstehen … die ganzen Erinnerungen … du weisst schon … Jetzt habe ich dieses Wochenend-Seminar im Schwarzwald gebucht, „Rituelles Loslassen“, vielleicht hilft‘s …“

Vielleicht. Vielleicht werden die Teilnehmer/innen ihre Probleme auf Zettel schreiben und anschliessend zerreissen, in einem feierlichen Ritual verbrennen oder den Bach hinunter fliessen lassen oder so ähnlich. In der gut gemeinten Hoffnung, anschliessend alles irgendwie losgeworden zu sein. Etwa so ähnlich wie andere in Urlaub fahren in der Hoffnung, alles hinter sich zu lassen. Ohne zu realisieren, dass sie das, was sie noch so gerne ebenfalls hinter sich gelassen hätten, immer noch bei sich haben: sich selber.

Ich wünschte ihr – wieder einmal – viel Glück. Wir kennen uns schon ewig, seit frühester Kindheit. Sie hielt mich damals für ein unerträglich-besserwisserisches *rschloch – und ich sie für eine geschwätzig-intrigante Zicke. Und ungefähr so haben wir uns das auch mitgeteilt. Aber seither ist viel Gras über alles gewachsen, und heute können wir über den ganzen Mist von Herzen lachen – ohne alte Ressentiments, das meiste haben wir ohnehin vergessen … Aber instinktiv versucht man wohl trotzdem, gewisse „Altlasten“ zu vermeiden, also in meinem Falle nicht etwa gönnerhaft-besserwisserisch daherzuschwafeln!

Ansonsten hätte ich wahrscheinlich gesagt: Komm, lass uns bei mir zu Hause gemütlich Kaffee trinken oder so ähnlich. Und dann hätten wir uns vor mein Bücher-Gestell gesetzt, und ich hätte ihr die Geschichte – oder Legende – vom Loslassen erzählt …

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JULI
02

2 Songs für einen beschwingten & präsenten Sommer

Musik ist ein wunderbarer Begleiter. Überallhin. Wo die Worte aufhören, beginnen bekanntlich die Bilder, und wo die Bilder aufhören, beginnt die Musik. Sie transportiert eine zusätzliche Ebene, die „verbal nicht zu fassen ist“, wie man im Schweizer Engadin so schön sagt.

Nach „10 Songs fürs Leben“
www.besser-fernsehen.ch/blog/entry/10-songs-fuers-leben.html

präsentiere ich heute zwei Songs aus eigener Feder (geschrieben vor zwei Jahren, nun aber professionell aufgenommen):

„Sun Deck Song“ (Dance Pop)
„Falling into Presence“ (New Age Pop)
www.besser-fernsehen.ch/songs.html

Der „Sun Deck Song“ zeigt auf, dass man manches anders machen würde im Leben, wenn man noch einmal die Chance dazu hätte. Dass man vieles mutiger & beherzter angehen sollte – als Privat-Person genauso wie als Gesellschaft. Wir sitzen sozusagen alle in einem grossen „Narren-Schiff“ und hoffen, die Fahrt möge noch einmal gut gehen … Und haben so oft nicht den Mut, etwas zu ändern, etwas anders zu machen, einen neuen Kurs einzuschlagen mit unserem eingefahrenen Narren-Schiff. Wie bereits der Doktor im gleichnamigen Film aus den 60er Jahren nicht den Mut hatte, etwas zu ändern. Und in seinem Fall wohl auch nicht die Kraft dazu, denn er war – obschon Arzt und umgeben von allerlei Gebrechen – selber der Kränkste an Bord. Aber hier, in meinem Song, stirbt Oskar Werner nicht einsam & desillusioniert zwischen Sonnendeck und einem kalten, dunklen Himmel. Hier, im „Sun Deck Song“, erhält er die Chance, seinem Leben eine andere, eine ganz neue Richtung zu geben. „Life shrinks or expands in proportion to one’s courage“, das Leben schrumpft oder wächst in Relation zum eigenen Mut, erkannte Schriftstellerin Anais Nin messerscharf. Anais streckt die Hand nach dem Schiffs-Doc aus – und er ergreift sie. Orte & Zeiten & Gelegenheiten vermischen sich, greifen ineinander über. Mutige Menschen können immer die Hand ausstrecken und nach den Sternen greifen – oder wie im „Sun Deck Song“ nach Major Tom!

Und klar: Der Song soll auch Spass & gute Laune machen! Auch wenn es ein sinkendes Schiff ist, auf dem da getanzt wird. Auch wenn spätere Generationen einmal im Rückblick über uns sagen werden: „Diese Gesellschaft war ein Auslauf-Modell. Ein närrisches Auslauf-Modell, wo nicht einmal die Ärzte sich selber helfen konnten.“ Aber sie werden auch sagen: „Die müden Augen des Doktors zwischen asphalt-grau und stahl-blau – in denen sich die Kälte & Desorientierung einer ganzen Epoche spiegelten – strahlten einen reizvoll-morbiden Charme aus.“

„Falling into Presence“ dreht sich um die oft schmerzlichen Illusionen im Leben wie Zeit, Selbstbild, Selbst-Vermarktung („Brand yourself“), Bewertungen etc. – und im Refrain um das befreiende „Sich-Fallen-Lassen in die Präsenz“. Halten Sie kurz inne und tauchen Sie ab – Musik ist ein wunderbarer Begleiter direkt in die Präsenz! Viele Menschen spüren das ganz instinktiv – und brauchen keine weiteren Erklärungen. Wer ein bisschen mehr rund ums Thema Illusionen & Präsenz verinnerlichen möchte, findet im Folgenden einige hilfreiche Erläuterungen.

Ansonsten wünsche ich schon mal einen schönen, warmen Sommer!
Beschwingt, präsent und voller Lebensfreude, Mut & Tatkraft!
Enjoy & let the music play!

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JUNI
29

10 Songs for Life & 2 Songs for Summer!

Can you choose 10 songs for life? Not really. 1,000 songs would be more appropriate, sure. But that would fill a whole book – maybe written by Nick Hornby, a fan of all kinds of „music lists“. Or maybe by Karl Lagerfeld, a music lover with more playlists than most of us will ever have – together! Or penned by Neil Gaiman – who could add his experience with musician wife Amanda Palmer (who happens to be part of my little list).

In Nick Hornby’s book & film „High Fidelity“, the main character Rob says: “Is it wrong, wanting to be at home with your record collection? It's not like collecting records is like collecting stamps, or beermats, or antique thimbles. There's a whole world in here, a nicer, dirtier, more violent, more peaceful, more colorful, sleazier, more dangerous, more loving world than the world I live in; there is history, and geography, and poetry, and countless other things I should have studied at school, including music.”

Here comes my very subjective little list (no ranking, of course):

1. FOREVER YOUNG
2. PIANO MAN
3. IN MY MIND
4. TIRED OF BEING SORRY
5. HELLO (TURN YOUR RADIO ON)
6. THE WINDMILLS OF YOUR MIND
7. VIVA LA VIDA
8. SOME BETTER DAY
9. I HOPE YOU DANCE
10. SO MUCH MAGNIFICENCE

More on that in a minute.

If you‘re up for some new tunes for summer – here are two lovely songs written by myself:

FALLING INTO PRESENCE is about the trouble, routine & numerous illusions of everyday life – the chorus illustrates the relief, magic & power of „falling into presence“ (song & video clip feature the „King of Cool“, Steve McQueen): „When all the final curtains fall / Illusions tumble down the wall / You leave behind the painful past / And time is on your side at last / You realise the present‘s worth / You feel the naked heart of earth / And see it’s all inside of you / The universe, the love, the clue / And Rilke adds, with poet‘s tongue / The hawk, the storm, the song / And Rilke adds, with poet‘s tongue / The hawk, the storm, the song ...“

SUN DECK SONG: The song shows that we would do many things differently in life, if we had another chance to do so. That we would take a much bolder approach to life – as a private person and as a society. We are sitting in a big „Ship of Fools“, so to speak, and hope the trip goes well once again: „And if I had another life and chance / I wouldn’t miss to ask you for a dance / The famous „Ship of Fools“ would come alive / And all of our cravings may survive / I swear the doctor would not die / Between the sun deck and the sky / In a world beyond just right and wrong / I’m Ground Control and you are Major Tom …“

http://www.besser-fernsehen.ch/songs.html

Sun Deck Avenue is my pseudonym, because I like the word „sun deck“ and „Sun Deck Avenue“ sounds like a band name – without having a band!

I hope you enjoy. And here comes my little list for life:

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APR.
03

10 Songs fürs Leben

Kann man 10 Songs fürs Leben aussuchen? Nicht wirklich. Tausend Songs kämen der Sache sehr viel näher, schon klar. Aber das wäre dann Stoff für ganze Romane, von Schriftsteller Nick Hornby etwa, der schon öfter über Musik geschrieben hat und bekanntlich ein Fan von allerlei Musik-Listen ist. Oder vielleicht von Mode-Macher Karl Lagerfeld, einem grossen Musik-Liebhaber mit mehr Play-Lists, als die meisten von uns jemals (zusammen!) haben werden. Oder von Schriftsteller Neil Gaiman – er könnte erst noch aus den Erfahrungen von & mit seiner Musiker-Ehefrau schöpfen (die auch in meiner kleinen Auflistung vertreten ist).

Ich selber schreibe zurzeit an einem ganz anderen Buch, also bleibt es hier vorerst bei 10 Songs – wohl wissend, dass das nur eine winzige, sehr subjektive Auswahl sein kann. Und schon gar keine Rangliste. Ausserdem beschränke ich mich hier ganz bewusst auf englischsprachige Songs – ansonsten öffnen sich noch ganz andere Universen …

In Nick Hornbys Buch & Film „High Fidelity“ sagt die Haupt-Figur Rob: „Platten-Sammeln (damals gab es noch hauptsächlich Platten) ist nicht wie Briefmarken oder Bierdeckel oder alte Fingerhüte sammeln. Da steckt eine Welt drin, eine schönere, schmutzigere, gewalttätigere, friedlichere, farbenfrohere, schlüpfrigere, gemeinere und liebevollere Welt als die, in der ich lebe.“ Oft halt Soundtracks für Menschen mit abenteuerlichem Herzen und langweiligem Leben …

Hier also meine kleine Song-Auswahl:

1. FOREVER YOUNG
2. PIANO MAN
3. IN MY MIND
4. TIRED OF BEING SORRY
5. HELLO (TURN YOUR RADIO ON)
6. THE WINDMILLS OF YOUR MIND
7. VIVA LA VIDA
8. SOME BETTER DAY
9. I HOPE YOU DANCE
10. SO MUCH MAGNIFICENCE

Dazu gleich mehr.

Jeder, der einen Stift, ein Instrument, ein Mikrofon bzw. die modernen Kommunikations-Wege benutzt, trägt eine gewisse Verantwortung – denn er gestaltet unsere Kultur mit. Daher liegen mir natürlich auch die Texte am Herzen. Nicht dass Songs grundsätzlich super-intellektuell, politisch hoch-korrekt, vollgepackt mit wichtigen & nachhaltigen Botschaften oder gar mit erhobenem Zeigefinger daherkommen müssen – denn gut gemeint ist bekanntlich oft das Gegenteil von gut gemacht. Nur sollte man nicht gleich an Voltaire denken müssen, der schon vor langer Zeit nicht ganz grundlos beklagte: „Alles, was zu dumm ist, ausgesprochen zu werden, wird gesungen.“

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FEB.
01

Glücks-Werbung hat einen an der Waffel

Schriftsteller & Ex-Werber Frédéric Beigbeder hat es am unverblümtesten ausgedrückt: „Behandeln Sie die Konsumenten nicht als Vollidioten, aber vergessen Sie nie, dass sie Vollidioten sind." Die Werbe-Industrie hat sich das gut gemerkt – nicht zuletzt, wenn es um Glücks-Versprechen geht.

Unsere moderne Gesellschaft ist bekanntlich besessen vom Glücklich-Werden: Du hast ein Recht auf Glück, hol es Dir, halt es fest, lass es bloss nicht davonlaufen – sei schneller, sei schlauer, sei glücklich! Und die Werbung scheint noch besessener davon zu sein. Was hätte uns in den letzten Jahren nicht alles glücklich machen sollen – marketing- & werbe-technisch gesehen (wir müssten längst in jeder Hinsicht überglücklich sein): Nahrungsmittel aller Art von Süssigkeiten bis zum Fleisch-Kloss, Brillen & Kontakt-Linsen, Wellness-Angebote, Reisen & Kosmetik, Schuhe & Klamotten, Uhren & Schmuck, Autos & Immobilien, Bank- & Versicherungs-Dienstleistungen, Bücher, Medien, Unterhaltungs-Elektronik, Lebens-Berater aller Couleur und vieles, vieles mehr. Der Frühstücks-Drink macht „wach, schön & glücklich“. Das Shampoo macht „die Kopfhaut glücklich“. Das Eso-Seminar ermöglicht ein „glückliches Spüren & Schwingen“. Und die Schweizer Traditions-Bank macht rundherum glücklich. Tausend Mal der gleiche Sch*iss …

Und ein Ende ist nicht in Sicht. Januar 2015 – ein Werbe-Umschlag verheisst: „Glücks-Post für Frau Schaffner – Shopping bei Bader macht glücklich!“ Und weiter: „Ihr Bader Haupt-Katalog macht glücklich! (…) Wir möchten, dass Sie glücklich sind!“ Und draussen lese ich in grossen Werbe-Lettern: „Kägi fret. Ein Bisschen Glück. Glück ist ein Kägi.“ Aha, zur Abwechslung mal was ganz Neues im neuen Jahr. Zumindest für jene Konsumentinnen & Konsumenten, welche die letzten Jahre im Koma verbracht haben. Kägi fret sind laut Firmen-Website eine „berühmte, knusprig-leichte Waffel-Spezialität. In ihr sind traditionelle Backkunst und meisterliche Schokolade-Kompetenz aufs Glücklichste vereint. Oder wie der Volksmund sagt: Glück ist ein Kägi.“ Aha, der Volksmund. Durfte hier Mutti auf Prozac in die Tasten hauen? Oder hat Florian Silbereisen einen Neben-Job? Auf der gleichen Seite kann man noch am „GlücksGrüessli Gewinnspiel“ teilnehmen, sich einklicken bei „Glück gewinnt, hier!“ und mit etwas Glück „mit einem Reise-Gutschein oder Sofort-Preis glücklich werden“.

Ach du dickes Glück. Wer heute noch die ausgelatschten Werbe-Glücks-Pfade beschreitet, sollte eigentlich eine Entschädigung zahlen müssen für hohen Einfallslosigkeits-, Abkupferungs- & Nerv-Faktor. Das Glücks-Virus hat mittlerweile einfach zu viele Werber & Firmen befallen …  

„Werde schwerhörig, wenn das Wort ‚Glück‘ fällt. ‚Glück‘ ist Hirn-Gespinst, Seifenblase, Foto-Unterschrift“, hat Hildegard Knef einmal so schön gesagt – auch wenn sie damit natürlich nicht explizit die Werbung meinte. Denn es war ja nicht immer so krass mit den diesbezüglichen Marketing-Floskeln. Vor der inflationären Verbreitung von Glücks-Werbung ging es ja durchaus auch mal ganz charmant zu und her mit dem kleinen Stück vom Glück in der Reklame. Mit den kleinen Freuden des Lebens, die es mehr zu schätzen gilt. In einer alten Fernseh-Werbung von After Eight haben ein paar schöne junge Leute in einem prächtigen Schloss-Park bei einer Tombola mitgespielt. Im Vordergrund unterhalten sich ein Mann und eine Frau über ihre Gewinne. „Ein Ferrari“, meint die Dame leicht gelangweilt. „Und Sie, Mylord?“ „Eine Packung After Eight.“ Da flötet ihm die junge Frau mit bezauberndem Lächeln zu: „Sie haben schon immer mehr Glück, Mylord!“

Man könnte sich beispielsweise auf folgenden gemeinsamen Nenner einigen: Wer eine bessere Werbung in Zusammenhang mit Glück aus dem Hut zaubert, kann sie auch heute noch bringen. Und für alle übrigen aufgewärmten Glücks-Restposten gilt: Sh*t up.

Natürlich sehnt sich der Mensch nach Glück. Nach Glück, Genuss, Abenteuer, Leidenschaft, Liebe, Partnerschaft, Familie, Vertrauen, Freundschaft, Gemeinschaft, Sicherheit, Sinn, Vermächtnis und nach weiteren wichtigen Werten im Leben. Das hat die Werbe-Industrie völlig richtig erkannt. Die Werbung sagt & zeigt uns auch ständig, was wir wollen – nur verkauft sie es uns leider nicht. Dafür aber jede Menge anderen – mehr oder weniger – überflüssigen Kram.

Philosoph, Schriftsteller und „School of Life“-Gründer Alain de Botton trifft im folgenden kleinen Video (1 ½ Minuten) den Nagel auf den Konsumenten-Kopf:

Adverts know what we really want – they just refuse to sell it to us
https://www.youtube.com/watch?v=ck8eop8PLAc
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NOV.
13

The Sopranos – Episode 87 – The Final Countdown

Viel ist diskutiert worden in den letzten Jahren über das Ende der Kult-Fernseh-Serie „The Sopranos“ (eine Serie aus dem italo-amerikanischen Mafia-Milieu). Was ist wirklich passiert dort im Restaurant, nachdem es dunkel geworden ist auf unseren Bildschirmen? Was führte der Typ mit dem „Members Only Jacket“ im Schilde, der in der Toilette verschwand? Hat er Tony erschossen in diesem (fernseh-)geschichtsträchtigen Moment, als der Bildschirm abrupt schwarz geworden und die Musik verstummt ist? Und hätte Tochter Meadow den Mord vielleicht verhindern können, wenn sie schneller eingeparkt und sich rechtzeitig neben ihren Vater gesetzt hätte?

Waren die Glocken-Töne, das Bild mit der orange-farbenen Katze und all die anderen Kleinigkeiten Symbole für den bevorstehenden Tod des Capo von New Jersey? „Du wirst es wahrscheinlich nicht einmal hören, wenn es geschieht …“, wurde ja bereits im Vorfeld prophezeit.

Ist Tony nun gestorben oder nicht?

Natürlich ist er gestorben. Alles andere wäre Wunschdenken. Die Musik hat endgültig aufgehört zu spielen.

Aber – wie so oft im Leben – ist alles ganz anders gewesen damals …

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